Image Alt

Endlich wieder Sommerschule in Pilsen! FAE-1-Studierende trotz Pandemie mit Erasmus+ in Tschechien unterwegs

  /  Aktuelles   /  Endlich wieder Sommerschule in Pilsen! FAE-1-Studierende trotz Pandemie mit Erasmus+ in Tschechien unterwegs

Endlich wieder Sommerschule in Pilsen! FAE-1-Studierende trotz Pandemie mit Erasmus+ in Tschechien unterwegs

Nachdem Corona 2020 sämtliche grenzübergreifenden Aktivitäten hatte scheitern lassen, fassten sich die Tschechen ein Jahr später ein Herz und luden trotz Pandemie weltweit wieder zur Sommerschule ein. Franziska Gartner, Sophie Löckler, Lisa Urban und Kristina Zenger aus der letztjährigen FAE 1 durften im Rahmen von Erasmus+ zum Tschechisch-Intensivkurs an die Westböhmische Universität Pilsen reisen. Hier ihr Bericht.

Die Sommerschule in Pilsen, die unsere Tschechischgruppe in den letzten drei Juliwochen 2021 besuchen durfte, war ein einzigartiges Erlebnis. Obwohl Corona einiges erschwerte, wurde viel geboten und dank der Hygieneauflagen fühlten wir uns auch sicher.

Ankunft und Unterricht

Die Anreise fand an einem Sonntag statt, an dem alle, inklusive starken Regens, pünktlich am Treffpunkt in Weiden waren. Trotz des Wetters herrschte bei der Hinfahrt mit Martin Moravec, unserem Chauffeur und Chef des Pilsener Reisebüros ExperienCZE, gute Laune. Gleich nach der Ankunft im Studentenwohnheim wurden unsere Sprachkenntnisse auf die Probe gestellt, denn der Stift zum Ausfüllen der vielen Corona-Formulare ging nicht und die zuständige Dame konnte nur Tschechisch. Doch wir schafften es.

Etwas später ging es mit der Straßenbahn in Richtung Zentrum, wo wir dank Sophie – die sich in den nächsten drei Wochen zu unserer Navigatorin entwickelte – auch recht schnell hinfanden. Dort trafen wir uns mit unserer Tschechischlehrerin, Frau Totter, die uns nach Pilsen begleitet hatte, zu einer kleinen Stadtführung und einem Abendessen in der „Lékárna“, was zwar auf Deutsch „Apotheke“ bedeutet, wo es aber zünftige tschechische Küche und gutes Bier gibt.

Erstes Abendessen
Im Studentenheim

Am Montag früh begann dann der Unterricht. Aufgrund der Pandemie gab es leider keine Willkommensfeier, weshalb wir uns um halb neun einfach in den Gruppen versammeln sollten. Nach einer kurzen, etwas verwirrenden Einweisung erreichten wir doch noch pünktlich unsere Klassenzimmer. Hier stellte sich zunächst jeder innerhalb der Gruppe vor, dabei ging es auch darum, den Leistungsstand der Teilnehmer einzuschätzen, und bald waren dann alle in der richtigen Gruppe. In der Mittagspause gab es genug Zeit, weitere Teilnehmer kennenzulernen. Sophie, Lisa und Franziska landeten beim Niveau A2, Kristina wurde in B1 eingeteilt. In unseren Kursen waren viele Deutsche, aber auch Tschechischlerner aus Kasachstan, Russland, den USA, England, Lettland, Mazedonien und dem Iran.

Wie jedes Jahr waren wieder Menschen aller Altersstufen und Nationalitäten zur Sommerschule gekommen. Der Unterricht wurde komplett auf Tschechisch gehalten, was uns zu Beginn Bedenken bereitete, jedoch war es letztendlich nicht so schwer wie erwartet. Es wurde viel kommuniziert, aber auch an der Grammatik gearbeitet und bereits Gelerntes gefestigt. Auch die anfangs lang erscheinenden Unterrichtszeiten von 8.30 bis 15 Uhr gingen schneller vorbei als gedacht, da viele Pausen eingelegt wurden. Jeden Tag wechselten außerdem nach der Mittagspause die Lehrer. Sie waren sehr entgegenkommend und immer bereit, Fragen zu beantworten und Probleme zu klären. Im Unterricht versuchten sie, alle Wünsche abzudecken, was uns sehr freute. Am ersten Abend gingen wir dann mit den neuen Freunden in ein Restaurant, wo wir uns genauer kennenlernen konnten.

Auf dem Schulweg
Im Klassenzimmer

Verpflegung

Das Frühstück, das beim letzten Mal im Restaurant „Švejk“ stattgefunden hatte, mussten wir uns diesmal leider selbst organisieren. Da Lisa aber früh immer einen kurzen Spaziergang einlegen wollte, wurde sie kurzerhand zu unserer Brötchenlieferantin. Damit war auch dieses Problem gelöst. Auf unseren Zimmern befand sich das nötigste Geschirr und auf jedem Stockwerk im Wohnheim standen zwei Küchen zur Verfügung. Da wegen der Ferien nicht viele Studenten im Heim waren, gab es kein Gedränge. Jedoch waren die Küchen etwas spärlich eingerichtet, was beim Kochen manchmal problematisch war. Doch irgendwie haben wir es immer geschafft.

Zum Mensaessen möchten wir aus diplomatischen Gründen keinen Kommentar abgeben. Wir sagen nur eines: Als Vegetarier oder Veganer war man dort falsch aufgehoben. Das führte dazu, dass wir abends des Öfteren essen gingen. An einem dieser Abende fing es heftig zu regnen an, doch dank der sehr netten Kellner in der Pizzeria „Da Pietro“ bekamen wir alle einen Platz im Keller, damit wir im Trockenen waren.

Unterwegs zum Unterricht im Freien
In der Pizzeria mit neuen Freunden

Freizeitprogramm

Die Sommerschule hatte auch dieses Jahr wieder ein tolles Kulturprogramm zu bieten. Leider herrschte zu Beginn auch hier durch die Pandemie etwas Chaos, aber letztendlich haben wir viel erlebt. Am ersten Tag bekamen wir nach dem Unterricht eine Stadttour und zusätzlich einige Restaurantempfehlungen. Ebenfalls wurde ein Filmenachmittag organisiert, an dem „Pelíšky“ gezeigt wurde, ein tschechischer Klassiker über die Erlebnisse zweier Familien 1968 im Prager Frühling.

Wir bekamen Karten für den Pilsener Zoo, das Westböhmische Museum und Techmania. Letzteres ist ein Indoor-Physikspielplatz mit jeder Menge physikalischer Experimente. Eigentlich etwas, das eher an Kinder gerichtet ist, aber auch wir hatten unseren Spaß. Außerdem bekamen wir eine detaillierte Führung durch die weltberühmte Pilsner-Urquell-Brauerei mit anschließender Bierverkostung.

Am Samstagvormittag wurde uns ein Bus nach Karlsbad organisiert. Um das Programm dort kümmerten wir uns allerdings selbst. Doch auch das war ein sehr schöner Ausflug.

Der zweite Samstag blieb ohne Programm, weshalb wir selbst einen Ausflug organisierten. Wir kauften zusammen mit ein paar anderen Teilnehmern der Sommerschule Zugtickets zur Burg Karlštejn bei Prag und buchten uns dort zwei Führungen. Auch wenn es zur gewünschten Zeit nur eine Führung auf Tschechisch gab, konnten wir uns doch einiges erschließen, was uns ganz stolz machte. Die Besichtigung war wirklich interessant und wir hatten noch etwas Zeit, im Dorf Souvenirs zu kaufen.

Auch nach der Schule haben wir einiges unternommen. Zum Beispiel verbrachten wir einen Tag auf dem Sport- und Erholungsgelände Škodaland, gingen an den See oder zu Konzerten. Die Tage waren also sehr abwechslungsreich.

Techmania
Besichtigung der Pilsener Brauerei

Abfahrt

Am letzten Schultag ging es nach dem Unterricht direkt zum Studentenwohnheim, da um 13 Uhr auch schon Martin Moravec und Frau Totter auf uns warteten. Nun hieß es Tschüss sagen zu den Freunden, die wir in diesen drei Wochen gefunden hatten, was natürlich nicht ganz einfach war. Doch mit einigen werden wir sicherlich in Kontakt bleiben. Unser Tschechisch hat sich in dieser Zeit sehr verbessert und wir haben gemerkt, dass man die Sprache nicht perfekt beherrschen muss, um sich mit den Menschen zu verständigen. Sein Bestes zu geben ist oft genug.

Ein großes Dankeschön an Frau Totter und Herrn Haydn, die unseren Aufenthalt perfekt organisiert haben. Wir hoffen, dass es den Studenten, die nächstes Jahr zur Sommerschule nach Pilsen fahren, genauso gut gefällt wie uns, denn wir können sie nur weiterempfehlen.