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Grenzüberschreitender Rettungsdienst Bayern – Tschechien

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Grenzüberschreitender Rettungsdienst Bayern – Tschechien

Im Oktober war unser Sprachenzentrum wieder einmal ein Ort der internationalen Begegnung. Dieses Mal trafen sich Vertreter des Rettungswesens aus Bayern und aus Tschechien, um über aktuelle Projekte und Entwicklungen sowie eine stärkere grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu diskutieren. Damit die Sprachbarrieren für einen Austausch überbrückt werden konnten, dolmetschten Kristina Zenger, Studierende aus der FAE 3, und Tschechischlehrer Ivan Ramadan das bilaterale Gespräch. Elisabetta Barra, Studierende aus der FAE 2, unterstützte die beiden dabei, viele interessierte Studierende der FAE 2 und 3 verfolgten das Gespräch als Zuschauer.

So konnten die deutschen Gäste des Instituts für Rettungswesen, Notfall- und Katastrophenmanagement (IREM), Robert Konrad, der den Kontakt zu den tschechischen Partnern aufgenommen hatte, Institutsleiter Peter Bradl und sein Stellvertreter Prof. Dr. Christian Bauer, die tschechischen Kollegen unter der Leitung von Herrn Hess in einer anschaulichen Präsentation über die Arbeit des IREM sowie aktuelle Projekte informieren.

Gesprochen wurde unter anderem über die Ausbildung zum Rettungssanitäter in Deutschland und in Tschechien sowie einen besonderen Studiengang „Digitales Rettungsmanagement“ an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt, den die deutschen IREM-Kollegen vorstellten. Auch im Bereich der Automatisierung gab es spannende Einblicke in die Arbeit des IREM, beispielsweise das PeTRA-System, ein Transportsystem für Kliniken, in dem Roboter in die Pflege integriert werden sollen, oder auch die Entwicklung von Simulationssoftware für das Training von Rettungskräften. Ebenso ist der Ärztemangel, vor allem in ländlichen Gegenden, ein großes Thema für beide Länder. Die tschechischen Kollegen sprachen hier von neuen Entwicklungen im Bereich der Fernmedizin, wie einem Stethoskop, das Herz-Lungen-Geräusche aufnehmen kann, anhand derer der Arzt Diagnosen stellen kann, selbst wenn er nicht vor Ort ist.

Beide Seiten waren sehr interessiert an den Berichten der anderen und so gab es nach der Präsentation auch noch ausreichend Gelegenheit zur offenen Diskussion – mit Unterstützung unserer beiden Dolmetscher.

Besonders gelobt wurde am Ende der spannenden Diskussion von beiden Seiten die Verdolmetschung ins Tschechische und aus dem Tschechischen. Da an unserer Fachakademie Dolmetscher nur für die Erste Fremdsprache Englisch ausgebildet werden, war dies vor allem für Kristina Zenger eine echte Herausforderung, die aber bravourös gemeistert wurde. Kleine Zwischenfälle wurden mit Humor gelöst – so bemühte sich die deutsche Delegation, das für sie ganz normale und natürlich „ganz einfache“ medizinische Fachvokabular auch für den Laien verständlich zu machen (so wurde zum Beispiel aus dem „Verfall“ von Blutkonserven ein „Kaputtgehen“). Zum Teil verstand man sich aber auch fast ohne Worte – was den deutschen Kollegen Bradl zu der kühnen Aussage verleitete, er könne ja auf einmal sogar Tschechisch! Das Angebot, beim Dolmetschen zu unterstützen, lehnte er allerdings dankend ab.

Lisa Hegen