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Alte Zusammenarbeit im neuen Gewand

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Alte Zusammenarbeit im neuen Gewand

Anlässlich des kommenden Staatsfeiertages der Tschechischen Republik luden am 18.10.2023 Ivana Červenková, Generalkonsulin der Tschechischen Republik in München, gemeinsam mit Petr Kulhánek, Hauptmann der Region Karlsbad, zu einem Empfang im Konferenzzentrum der Hanns-Seidel-Stiftung in München ein.

Gefeiert wurden viele Beispiele gelungener grenzüberschreitender Zusammenarbeit.

Die Generalkonsulin verwies in ihrer Rede mehrfach auf die Worte von Petr Nečas, ehem. Regierungschef Tschechiens, der als erster tschechischer Politiker im bayerischen Landtag im Jahr 2013 mit seiner Rede zum ‚Ende der Eiszeit‘ (gemeint ist der Eiserne Vorhang) beitrug.

Melanie Huml, Staatsministerin für Europaangelegenheiten, schloss an die Inhalte ihrer Vorrednerin an und bedankte sich ebenfalls bei allen Anwesenden, die sich unermüdlich für eine deutsch-tschechische Verständigung engagieren. Laut Huml ergibt sich aus einer gemeinsamen Grenzgeschichte auch eine gemeinsame Verantwortung, die erfreulicherweise bereits in zahlreichen binationalen Projekten gelebt wird. Die Staatsministerin betonte außerdem, mehr in die sprachliche Schulbildung zu investieren. Die tschechische Sprache soll in bayerischen Klassenzimmern unterrichtet werden, und das nicht nur als Wahlfach. Hierzu könne „die Politik den Rahmen stellen, die Menschen müssen ihn mit Leben füllen“.

Dass so ein Rahmen mit Leben gefüllt werden kann, zeigt die erweiterte Zusammenarbeit der Europa-Berufsschule mit dem Gemeinsamen Zentrum der deutsch-tschechischen Polizei- und Zollzusammenarbeit. Vertreter beider Institutionen waren bei den Feierlichkeiten ebenfalls anwesend und nutzten die Veranstaltung, um sich über das neue Konzept auszutauschen.

Die Beamtinnen und Beamten des GZ sollen an ihren Erfolgen der CCE-Prüfungen anknüpfen, die jährlich am Weidener Sprachenzentrum erfolgen, und ihre Tschechischkenntnisse weiter ausbauen. Hierbei soll der Fokus hauptsächlich auf der Übersetzung praxisbezogener Texte liegen. Um sich zu verstehen, ist außerdem nicht nur die Sprachbeherrschung wichtig, sondern auch ein Gefühl für die Geschichte und Kultur des Nachbarlandes bekommen. Deshalb darf auch die Wissensvermittlung zur tschechischen Geschichte nicht zu kurz kommen. Laut Červenkova (mit Verweis auf Nečas) kann man ‚die eigene Identität nur im gemeinsamen Austausch begreifen‘. In diesem Sinne freuen sich beide Seiten auf eine weitere Zusammenarbeit im neuen Gewand.

Michaela Totter